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Impulse aus dem
Baum­haus

Ereignis­kultur

16. April 2024
Clemens M Prokop

Wirklich gute Ideen passen erstens auf eine Seite und funktionieren zweitens in einem Wirk-Kreis. Deshalb lohnt es sich, vor dem Verlassen des TYE Baumhauses noch einen Augenblick auf das Onesheet „Ereigniskultur“ zu werfen – es ist ein frühes Exemplar aus dem TYE-Museum, eines unserer ersten Onesheets überhaupt, und es hat nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.

Darauf zu sehen ist ein Pflänzlein, das sich gut wurzelnd in den Himmel reckt, ein Blatt weht im Wind davon, ein Schmetterling flattert, und am Boden liegt – schon angenagt – der Apfel der Erkenntnis.

Entstanden ist das Bild, als wir beschlossen, nie wieder von „Events“ zu sprechen. Unser Business sind strategische Veränderungserfahrungen, und deshalb ist uns der ganz uninternationale Begriff „Ereignis“ unendlich viel näher.

Diese Ereignisse fallen nicht vom Himmel. Sie müssen wurzeln, wachsen und sich entfalten können, damit sich in Organisationen und Unternehmen aus einer Reihe von Erlebnissen eine echte Ereigniskultur entwickeln kann.

Unsere Arbeit wirkt ja meistens gegen die Schwerkraft, und deshalb liest man auch dieses Bild (wie häufig bei TYE) am besten von unten nach oben, von einem beschrifteten Blatt zum nächsten.

Am Anfang steht ein 25-Stunden-Workshop. Wir stellen das WHY ins Zentrum, also wie immer: Antrieb und Ziel, oder etwas nonchalant ausgedrückt: „Welchen Blumentopf wollen wir gewinnen?“ Die Frage bewahrt unsere Partner vor der Versuchung, zu früh ins Organisatorische zu springen.

Und wer an diesem Punkt einwendet, das sei ja selbstverständlich, gehört entweder zu den happy few oder hat keine Ahnung: Die weitaus meisten Veranstaltungen kranken genau daran, dass die Frage nach dem Wozu? wenn überhaupt, dann nur halbherzig gestellt wird.

Abgesehen davon sollte man sich sowieso keinen 25-Stunden-Workshop entgehen lassen, aber das ist ein anderes Thema.

Ergebnis dieses Kickoffs ist ein detailliertes Briefing für ein tragendes Konzept, das wir über mehrere Schulterblicke hinweg erarbeiten. Was in diesem kreativen Prozess entsteht, ist ein Format und für dieses Format eine eigene Dramaturgie: Das Ereignis bekommt seinen eigentlichen Pulsschlag, seine Handschrift, seine DNA.

Damit kann die Entfaltung beginnen – die User Journey will geplant sein und mit ihr die Kommunikation, die Einbindung von Partnern, Teams und besonderen Gästen. Die Reise beginnt! Der Puls wird stärker. Das Ereignis kann kommen.

Und ist nicht vorbei, wenn die letzten Gäste gegangen sind. Für das gemeinsame Lernen ist der Nachklang mindestens so wichtig wie die Vorbereitung. In Dokumentation und präziser Nachbereitung wird deutlich: Was ist erreicht, was bleibt? Wo ist bereits Neues entstanden, inhaltlich, organisatorisch und im eigenen Selbstverständnis?

Es hat einen Grund, warum im Onesheet die Veränderung als schwereloser Schmetterling flattert: Sie ist ein fragiles Wesen, das sich leichter betrachten als einfangen lässt.

Einsicht und Erkenntnis fließen zurück in den Kreislauf des Wachsens: Aus einer Episode kann eine Geschichte entstehen.

Clemens M Prokop

geboren in Regensburg.

What's Your Journey?

TYE entwickelt Unternehmenskultur und schafft Veränderungserfahrungen. Wir begleiten Change-Prozesse in Unternehmen und Organisationen, die es ernst meinen. 

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